Das Erblühen und Verwelken von Zivilisationen und Kulturen ist untrennbar mit ihrer Demographie verbunden. Wenn sich Kultur, Tradition und Ethnie nicht über Generationen hinweg erhalten können, sterben sie einfach aus. Nichts kann diesen Niedergang aufhalten – nicht finanzielle Anreize, Abschottung gegen äußere Einflüsse oder drastische Steigerungen im Lebensstandard.
Es gibt bestimmte historisch nachweisbare Muster, denen die demographische Entwicklung zivilisationsüberschreitend und über die Zeiten hinweg folgt. Ein Paradebeispiel bildet der sog. Demographische Übergang, der in vier Phasen verläuft.
- Weitgehende Stagnation der Bevölkerung durch hohe Geburten- und Sterberaten
- Übergang in eine Phase des Bevölkerungswachstums durch sinkende Sterberaten bei gleichzeitig hoch bleibenden Geburtenraten (z. B. durch Verbesserung der medizinischen Versorgung und Hygiene)
- Nachgelagertes Sinken der hohen Geburtenrate bei weiterhin sinkender Sterberate
- Geburten- und Sterberate halten sich auf niedrigem Niveau etwa die Waage
Obiges Schema, das nur sehr grob ein allgemein beobachtbares Phänomen ohne äußere Einflüsse beschreibt, bezieht sich dabei nur auf den natürlichen Saldo. Hierbei werden äußere Einflüsse wie Migration, Kriege, Hungersnöte oder technischer Fortschritt außer Acht gelassen.
Dennoch lässt sich dieser natürliche Saldo über Länder und Zeiten hinweg empirisch nachweisen. Bei Durchlaufen einer industriellen Entwicklung erscheint dieser demographische Befund wie ein Naturgesetz.
Eine nüchterne Bestandsaufnahme
In der westlichen Welt wurde diese Entwicklung bereits zur Gänze durchlaufen. In den allermeisten Ländern liegt die Geburtenrate heute unter dem Ersetzungsniveau von 2,1 pro Frau. Vergleicht man dies mit anderen demographischen Großräumen, wird man feststellen, dass kaum woanders weniger Kinder geboren werden als im Westen. Selbst der gesamte asiatische Kontinent liegt mit 1,9 Kindern pro Frau zwar noch unter Ersetzungsniveau, steht aber immer noch wesentlich besser da als das geburtenarme Europa mit läppischen 1,5 Kindern. Geradezu spektakulär nehmen sich hierbei die Länder des Spitzenreiters Afrika mit 4,3 Kindern pro Frau (2022) aus; hier wird man einer Tendenz gewahr, die das restliche Jahrhundert entscheidend prägen wird.
Die Situation in Deutschland ist dergestalt, dass sei nunmehr 51 Jahren – seit 1972 – die Sterbezahlen die Geburtenzahlen übertreffen. Damit hätte das Land in der Mitte Europas ohne Migration tatsächlich eine schrumpfende Bevölkerung. Die Realität sieht anders aus: De facto leben heute mehr Menschen als je zuvor im Land. Auch und gerade in den Geburtenraten macht sich dies bemerkbar; allerdings sind die leicht steigenden Geburtenzahlen nicht auf die Reproduktionsfreudigkeit der autochthonen Bevölkerung, sondern die der migrantischen Milieus zurückzuführen.
Die afrikanische Bevölkerungsexplosion
Das Gros der Länder auf dem afrikanischen Kontinent befindet sich in Phase zwei der oben angeführten Evolution. Die dramatisch verbesserten Lebensumstände haben zu einer enormen Senkung der Sterberaten bei gleichzeitig hohen Geburtenraten geführt. Über den gesamten Kontinent gesehen haben Frauen im Schnitt mehr als vier Kinder. So gesehen darf rein den natürlichen Wachstumssaldo betreffend von einer Verdopplung der Bevölkerung auf dem Erdteil pro Generation ausgegangen werden.
Nimmt man zudem den enorm niedrigen Altersdurchschnitt für den Kontinent als Grundlage, der 40 % der Bevölkerung mit unter 15 Jahre angibt, wird deutlich, dass es sich um ein sehr festes Fundament handelt, wenn es um die Verfestigung dieser Entwicklung handelt. Denn in unmittelbarer Zukunft wird sich auch ein großer Teil dieser blutjungen 40 Prozent seinerseits fortpflanzen.
Durch die prekären sozioökonomischen Verhältnisse und dem enormen Wohlstandsgefälle, gekoppelt mit der geographischen Nähe des europäischen Erdteils, entsteht ein immenser Migrationsdruck von Süden nach Norden. Empirisch lässt sich dies bereits seit vielen Jahren, verstärkt jedoch nach dem migrationspolitischen – geltendem Recht flagrant widersprechenden – Dammbruch durch die deutsche Bundeskanzlerin anno 2015 bezeugen. Dass sich dabei nicht die Besten und Gesetzestreuesten in Europa niederlassen, zeigen selbst vom Mainstream nicht mehr zu verbergende steigende Kriminalitätsstatistiken sowie der zynischerweise immer noch so genannte tausendfache “Einzelfall”.
Als Caveat sei hier vermerkt, dass es sich hierbei keinesfalls um eine Gleichsetzung von Migranten und Straftätern handelt. Man darf davon ausgehen, dass eine Mehrheit jener, die nach Europa kommen, keine bösen Absichten hegt. Gleichzeitig darf man jedoch die Augen nicht vor unbequemen Fakten verschließen, etwa jene, dass viele ein – für unsere Gepflogenheiten – archaisches Weltbild besitzen, das klar zwischen eigener Gruppe und Außenseitern unterscheidet. Wir erkennen dies in für unsereins abscheuliche Taten wie Unterwerfungszwang unter die migrantische dominante Kultur, Unterdrückung und Marginalisierung der Frau, Ehrenmorde und Gewaltausbrüchen zur “Verteidigung der Ehre”, wie es die Akteure selbst nennen. Eine ausgeprägte in-group preference sorgt zudem für eine weitgehende Abkapselung innerhalb der Aufnahmegesellschaft, Segregation und Ghettoisierung.
Bevölkerungsaustausch
Der gutmenschliche Reflex eines durchschnittlichen Normies besteht darin, derlei Phänomene einfach mit einer bedauerlichen Prägung durch die Herkunftskultur oder individueller Traumatisierungen zu verklären. Anderweitige Erklärungsansätze, die nicht durch die westliche Brille hindurch getätigt werden, hält er für gefährliche, wahlweise rechtsextreme oder faschistische Propaganda. Seine Vorstellungswelt ist durch seinen eigenen, westlichen Erfahrungshorizont begrenzt. Er ist nicht fähig zu einem Denken außerhalb eines okzidentozentrischen Weltbildes. Selbiges ist durchtränkt mit Schuldkult und Scham für den eigenen Wohlstand.
Die ideologische Komponente dieser dominanten westlichen Identität führt in Verbindung mit den sozioökonomischen innerafrikanischen Push-Faktoren zu einer explosiven Mischung. Opportunistische Akteure springen mit ihren Partikularinteressen auf den Zug auf: Politiker können sich als warmherzige Lebensretter aufspielen; Unternehmer kommen an billige Arbeitskräfte für ungelernte Tätigkeiten und können – verdeckt oder unverhohlen – Lohndumping betreiben; Immobilieneigentümer spekulieren auf schnelles Geld vom Staat, ebenso Profiteure einer aufblühenden Asylindustrie wie Sprachschulen, Dolmetscher, NGOs und ihre staatlichen Pendants ohne Negationspräfix.
Diese Entwicklung macht sich den Schuldkultmechanismus einerseits und den politisch linken Glaubenssatz von der grundsätzlich ganzheitlichen Formbarkeit des Menschen zunutze. Zeitgeistaxiomatisch wird stipuliert, dass prinzipiell jeder Mensch, der deutschen Boden betritt, auch Deutscher werden kann. Oder, um zu extrapolieren: Jeder kann jede Nationalität annehmen. Es gibt kein Volk. So oder so ähnlich – freilich mit Abstufungen und Zwischentönen – lautet ein zeitgenössisches Axiom des modernen homo occidentalis.
Spönne man diesen Faden weiter, so würde man ableiten, dass es Kultur, Sprache, Tradition gar nicht gibt; allenfalls existieren vollkommen aleatorische Prägungen, die ein Mensch im Laufe seines Lebens erfahren hat. Diese lassen sich aber einfach “deprogrammieren” – vorausgesetzt, man stellt die entsprechenden Ressourcen hierfür zur Verfügung. Für einen Linken dürfte es somit nur eine Frage der Zeit sein, bis aus einem australischen Aborigine ein schottisches Clanmitglied oder aus einem Urbayern ein waschechter Massai geworden ist. Wo liegt denn das Problem?
Analog verhielte es sich mit der Migration: Man stelle das Gedankenexperiment an, dass alle Deutschen nach Japan auswandern würden und alle Japaner nach Deutschland. Also eine Art reziproker Völkerwanderung. Wäre dann Japan noch Japan und Deutschland noch Deutschland? Hier kommen wir an einen wichtigen Punkt, der eine klare und eindeutige Begriffsdefinition notwendig macht: Was versteht man unter Nation, Volk und Bevölkerung? Was unter Land, Ethnie und Kultur?
An derartigen Fragestellungen dürfte man diametrale Unterschiede zwischen der politischen Linken und Rechten konstatieren. Während erstere in ihrer Mehrheit kein Problem damit haben dürften, zu behaupten, dass beide Länder weiter existieren – wenn auch mit einer vollkommen anderen Bevölkerung – hätten Rechte mehrheitlich wohl ernsthafte Schwierigkeiten damit, noch von einem Fortbestehen der Länder zu sprechen. Denn für letztere besteht eine historisch gewachsene und unlösbare Verbindung von Land und Volk fort, die bei einer derartigen Umsiedlung nicht mehr gegeben wäre. Folglich gäbe es kein Deutschland oder Japan mehr.
Hierin dürfte zu einem großen Teil der Grund für die linksgrüne Verteufelung des Begriffs Bevölkerungsaustausch liegen. Neben vermeintlichen Affinitäten zum Nationalsozialismus suggeriere der Begriff, dass es eben fundamentale Unterschiede zwischen Bevölkerungen oder Völkern gebe und Menschen aufgrund ihrer kulturellen Prägungen und Traditionen nicht ohne Weiteres durch andere ersetzt werden können. Dies widerspricht von Grund auf der linken Grundüberzeugung der absoluten und universalen Gleichheit aller Menschen.
Seit der Großen Öffnung durch die damalige Kanzlerin beschleunigt sich eine Tendenz, die zu einer drastischen Reduktion der autochthonen Bevölkerung zugunsten Allochthoner zur Folge hat. Im Folgenden eine aufschlussreiche Grafik der Bundeszentrale für politische Bildung, die den Stand für das Jahr 2020 zusammenfasst:
Wie unschwer zu erkennen ist, nimmt der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund zu je jünger die betrachtete Alterskohorte ist. Was aus dieser Darstellung nicht hervorgeht, ist, dass diese Anteile sich geographisch äußerst heterogen auf das Land verteilen. In einigen Städten und Stadtteilen überschreitet die Quote von Menschen mit Migrationshintergrund und ohne deutschen Pass bereits deutlich die 50 %.
Wer mag also objektiv bestreiten, dass es de facto einen Bevölkerungsaustausch gibt? Allenfalls mag man sich an der Begrifflichkeit stören. Für sich genommen sagt diese Statistik nur aus, dass es eine wachsende Tendenz zu mehr Heterogenität in der ethnokulturellen Zusammensetzung der Bevölkerung gibt. Die Krux besteht darin, zu fragen, welche empirischen Konsequenzen sich daraus ergeben.
Qualität der Bevölkerung
Nun begibt man sich auf extrem heikles Terrain. Doch die Frage nach der Beschaffenheit der Bevölkerung muss schlicht erörtert werden; dabei sollte stets darauf geachtet werden, niemals ein Individuum aufgrund seiner Herkunft, Hautfarbe oder anderer unabänderlicher Merkmale zu verurteilen oder zu diskriminieren. Genauso sehr verböte es sich übrigens, es zu glorifizieren oder zu übervorteilen.
Man kommt nicht umhin, zu vergleichen und sich zu fragen, was für das gedeihliche Fortkommen eines Landes von Vorteil ist und was nicht. Hierbei geht es nicht um Einzelfälle, sondern um Gesamtbetrachtungen. Und hier muss man bestimmte Entscheidungen treffen, um entsprechende Ergebnisse erzielen zu können.
Menschen unterscheiden sich auf individueller Ebene, aber auch in den Kollektiven, zu denen sie zählen, seien diese ethnisch-kultureller, religiöser oder weltanschaulicher Art. Eigentlich eine Binse, die auch der nicht im linksgrünen Sud marinierte Altkanzler Schmidt erkannte. Wobei er mit seiner Behauptung, es gebe keine genetische Komponente, nicht ganz recht hatte. Intelligenz wird zu einem hohen Grad vererbt; hierbei ergeben sich eindeutige geographische Muster bei der Verteilung. Man suche in einer Suchmaschine seiner Wahl Dinge wie “IQ”, “Vergleich”, “weltweit” und/oder “Länder” und staune bei den ersten Suchergebnissen über die gutmenschlichen Verrenkungen, zu relativieren, was nicht sein darf.
Neben erblichen Faktoren spielt natürlich auch die kulturelle Prägung eine entscheidende Rolle. Auch hier herrschen in den meisten Fällen eklatante Unterschiede zwischen Migranten und Aufnahmegesellschaft. Ein unvoreingenommener Blick auf die Prävalenz bestimmter kulturell konnotierter Praktiken wie weibliche Genitalverstümmelung, Ehrenmord, Massenvergewaltigung und – belästigung (s. Vorkommnisse in der Kölner Silvesternacht 2015-16) bestätigt die Vermutung, dass diese fast ausschließlich auf einen bestimmten geographisch-kulturellen Raum zurückzuführen sind. “Antanzen” und Imponiergehabe, aber auch Demütigungen und Einschüchterungen Einheimischer sind unrühmliche Begleiterscheinungen einer massenhaften Einwanderung Kulturfremder, die sicher keine Anstalten machen werden, sich in irgendeiner Weise in die autochthone Gesellschaft zu integrieren. Bürgerkriegsähnliche Zustände wie zuletzt in Frankreich dürften aufgrund der sukzessiven ethnischen Spannungen eher an Häufigkeit und Intensität zunehmen denn abflauen.
Die Aufnahme tatsächlich hochqualifizierter ausländischer Arbeitskräfte, die ohne Weiteres für den eigenen Lebensunterhalt sorgen und einen positiven Beitrag zum Gemeinwohl leisten, wäre vollkommen unproblematisch. Nur setzt sich das Gros der Migration aus Unqualifizierten und teilweise Analphabeten zusammen, die niemals einen produktiven Beitrag zur Gesellschaft werden leisten können und hierzulande auf Dauer unglücklich und frustriert sein werden. Eine massenhafte Aufnahme solcher Menschen kann nicht gelingen. Sie übersteigt die Aufnahmekapazitäten genauso wie die Aufnahmebereitschaft der Gastländer, macht ökonomisch keinen Sinn und wird selbst die Migranten nicht glücklich machen, weil sie sich in einer Welt wiederfinden werden, in der sie keinen Platz haben können.
Maximilian Krah weist in seinem Buch Politik von rechts darauf hin, dass deshalb durchaus offensiv das Argument vertreten werden sollte, dass die politische Rechte hier ein humaneres Konzept vertritt als der herrschende linke Zeitgeist. Falsch ist es jedenfalls, zu glauben, dass man Migranten, die hierzulande keine Zukunft haben werden, in Aussicht stellt, ohne Anstrengung in Saus und Braus leben zu können. Die Migrationsanreize sind radikal neu zu justieren, sodass ausschließlich tatsächlich arbeitsfähige und -willige einreisen dürfen und die Übrigen entweder selbst für ihren Unterhalt sorgen oder in die Heimat zurückkehren müssen.
Exkurs: Begriffsamalgamierung – Migranten sind keine Flüchtlinge
Immer noch geistert der Begriff “Flüchtlingskrise” durch die Mainstreamgazetten. Dabei muss man nüchtern konstatieren, dass es sich allenfalls zu einer kleinen Minderheit um tatsächliche Flüchtlinge handelt. Den Löwenanteil bilden nach wie vor nicht Leute, die vor Krieg, Hunger oder politischer Vertreibung fliehen, sondern solche, die sich wirtschaftliche Vorteile von ihrer Einreise nach Europa erhoffen.
Mit der absichtlichen Begriffsvermischung von Migranten und Flüchtlingen zugunsten letzterer wird unlauter an die Empathie der Deutschen appelliert, in Not geratenen Menschen helfen zu wollen. Wenn sich jemand jedoch aus freien Stücken dazu entschließt, sein Land Richtung Deutschland zu verlassen, fällt er nicht in die Kategorie Flüchtling.
Authentische Flüchtlinge verdienen durchaus Solidarität und Mitgefühl. Doch auch ihre Aufnahme muss sich gezwungenermaßen an den Aufnahmekapazitäten eines Gastlandes orientieren. Es darf nie so weit kommen, dass es zu unvertretbaren Auswüchsen kommt, etwa dass ganze Containerdörfer mit hunderten Flüchtlingen in kleinen Dörfern hochgezogen werden oder gar Einheimische aus ihren Wohnungen geworfen werden, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Dies sind Exzesse, die ungerechter kaum sein könnten, haben doch vergangene einheimische Generationen mit ihrer Hände Arbeit dafür gesorgt, diesen Wohlstand für ihre Kinder und Kindeskinder zu schaffen.
Es muss die Faustregel gelten: Flüchtlinge vor Migranten, und nur im Rahmen des Möglichen. Wer immer für die Aufnahme von einer dieser Gruppen plädiert, muss auch selbst bereit sein, Verantwortung für die Unterbringung, Verpflegung und sonstige Kosten zu übernehmen. Nur das ist echte Solidarität – nicht das Aufbürden von Belastungen für die Gesamtbevölkerung, ohne selbst Kosten tragen zu müssen.
Entwurf einer Renaissance
Wer keine Kinder hat, hat keine Zukunft. Auf diese einfache und logische Formel könnte man die Problematik bringen. Ein Volk, das es aufgegeben hat, sich fortpflanzen zu wollen, wird früher oder später sterben. In aller Regel wird es durch andere, geburtenstärkere Völker ersetzt oder geht in diesen als Substrat auf; insofern trifft es der Begriff Bevölkerungsaustausch tatsächlich ganz gut.
Gleichzeitig sind Menschen jedoch Wesen, die für unterschiedliche Anreize empfänglich sind. Besonders tauglich für die Beeinflussung des Verhaltens sind finanzielle Anreize. Zwar lassen sich dadurch nicht sämtliche Probleme der niedrigen Geburtenrate vollständig beseitigen, es dürfte jedoch ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung für oder gegen (weitere) Kinder sein. Ferner verfügt die Politik hier über die beste Handhabe, um das Fortpflanzungsverhalten von Bürgern direkt zu beeinflussen.
In einem anderen Artikel habe ich mich auf die Beweggründe für Kinderlosigkeit fokussiert. Beunruhigend ist dabei vor allem der individualistische und hedonistische Trend, der – gepaart mit einer von Politik und Öffentlichkeit induzierten Zukunftsangst – dafür sorgt, dass immer mehr Frauen kinderlos bleiben (wollen). Das bedeutendste Hindernis für eigene Kinder dürfte in der negativen Einstellung gegenüber Kindern liegen, die bei vielen Frauen stark präsent ist. Diese wenig kinderfreundliche Kultur wird größtenteils vom herrschenden Mainstream kolportiert, der Kinder als Glücks- und Spaßbremsen und Emanzipationshürden darstellt. Von diesem Bild überzeugte Frauen wird man auch durch staatliche Maßnahmen in ihrer Entscheidung gegen Kinder nicht abbringen können.
Idealerweise zielen staatliche Maßnahmen zur Erhöhung der Geburtenrate auf den natürlichen Zustand ab, dass Kinder eher als Bereicherung denn als Belastung gesehen werden. Tatsächlich stellen wirtschaftliche Erwägungen – neben den individualistisch-hedonistischen und ideologischen – den wichtigsten Grund für Kinderlosigkeit und niedrige Geburtenzahlen dar. Kinder kosten Geld – meist knapp zwei Jahrzehnte lang. Wer befürchten muss, signifikante Einschnitte im Lebensstandard oder gar Armut in Kauf nehmen zu müssen, wenn er Kinder bekommt, wird von der Idee, eine Familie zu gründen, eher abrücken.
Die beiden bereits im verlinkten Artikel genannten Studien aus den Jahren 2011 und 2022 bestätigen den Befund, dass ein Ansatz zur finanziellen Besserstellung sehr wahrscheinlich zu einer Erhöhung der Geburtenzahlen führen dürfte. Finanzielle Vorteile, Kosten für Kinder, Überforderung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf hängen direkt oder indirekt mit finanziellen Erwägungen zusammen. Folglich sollte der Staat genau hier ansetzen, um die Bürger zum Kinderkriegen zu bewegen; am besten mit einer finanziellen Besserstellung von Familien mit Kindern.
Im Folgenden sollen einige Vorschläge gemacht werden, die die Geburtenrate merklich erhöhen dürften.
1. Drastische Erhöhung des Kindergelds
Wie bereits oben erwähnt: Kinder kosten Geld. Um finanziell nicht wesentlich schlechter dazustehen als kinderlose Paare, muss unbedingt an eine signifikante Erhöhung des Kindergelds gedacht werden. Außerdem sollte es sich pro Kind erhöhen, um einen zusätzlichen Anreiz zu bieten, weitere Kinder zu bekommen. Man könnte etwa eine Erhöhung pro Kind um 20 % des Ausgangswerts in Erwägung ziehen.
Derzeit liegt der monatliche Betrag für das Kindergeld in Deutschland bei 250,- €. Zur Steigerung der Geburtenrate könnte man es gut und gerne um 50,- € auf 300,- € für das erste Kind erhöhen. Bei zweiten Kind stünde der Familie bereits 360,- € pro Kind zu , also insgesamt 720,- €. Beim dritten Kind läge die Familie bei 420,- € pro Kind und einer Gesamtzuwendung von 1.260,- €. Drei Kinder pro Familie sollte als angepeiltes Ziel gelten, da so das Bestandsniveau erhalten werden kann, wenn genügend Familien sich für ein Nachwuchstrio entscheiden.
Um die Kosten nicht zu sehr in die Höhe zu treiben, könnte man an eine Deckelung nach drei Kindern mit einem Maximalbetrag von 1.260,- € denken. Oder zumindest an eine nicht mehr prozentuale Erhöhung. Statt 1.920,- € für vier Kinder läge die Zuwendung dann immer noch bei stolzen 1.680,- €. Bei fünf Kindern bekäme eine Familie mit prozentualer Erhöhung 2.400,- €, ohne 2.100,- €.
Auf diese Weise käme auch der eminent wichtigen Erziehungsarbeit in der Praxis eine ökonomische Anerkennung zu. Schließlich muss bedacht werden, dass sie wesentlich aufwendiger und anstrengender ist, je mehr Kinder betreut und erzogen werden müssen.
Jenen, die angesichts solcher Zahlen unken, dass derartige Aufwendungen niemals finanzierbar seien, dem sei in Erinnerung gerufen, dass Unterbringung, Verpflegung und Betreuung von Migranten und Flüchtlingen – etwa laut diesem Artikel – sich auf rund 3.000,- € monatlich belaufen. Damit kämen selbst Zahlungen an eine Familie mit sechs Kindern und einer monatlichen Zuwendung von 2.880,- € (respektive 2.520,- € ohne prozentuale Erhöhung nach dem dritten Kind) nach obigem Modell den Staat noch günstiger.
2. Substanzielle Ausweitung des Elterngelds
Derzeit ist es nur möglich, Elterngeld bis zu einer Dauer von maximal 2 Jahren und 8 Monaten zu erhalten. Dies sollte auf die vollen 36 Monate ausgeweitet werden, bis das Kind das übliche Kindergartenalter erreicht hat und dort zumindest teilweise betreut werden kann.
In der Regel wird das Elterngeld mit 65 % des letzten Nettoeinkommens veranschlagt. Allerdings ist der Höchstbetrag mit 1.800,- € gedeckelt. Darüber hinaus werden keine Zuschüsse gewährt. Dies sollte dringend im Sinne des Anreizes für eine höhere Geburtenrate geändert werden. Gerade Akademikerinnen bekommen heute im Schnitt weniger Kinder und bleiben häufiger kinderlos als andere demographische Gruppen. Besonders hier sollte ein zusätzlicher finanzieller Anreiz geschaffen werden. Ansonsten läuft man Gefahr, einen dysgenischen Effekt weiter zu verstärken, indem sich die ohnehin schon traditionell gebärfreudigeren unteren Bildungsschichten stärker fortpflanzen.
Vom durchschnittlichen Bruttoeinkommen von Frauen im Jahr 2022 in Höhe von 3.699,- € bleibt nach Abzug von durchschnittlich 33,5 % Steuern und Abgaben ein durchschnittliches Nettoeinkommen von 2.459,84 €. Bei einer 75%igen Fortzahlung dieses Nettoeinkommens käme man ziemlich genau auf die derzeitige Bemessungshöchstgrenze von 1.844,88 €.
Bei einem Wegfall der Bemessungshöchstgrenze kämen Frauen im höchsten Quintil auf einen Betrag von 2.367,- €; die bestverdienenden 10 % kämen in den Genuss von 3.246,75 €. Hier könnte man über eine Deckelung nachdenken, um nicht nur die Superreichen zum Kinderkriegen zu animieren und die Staatsausgaben zu begrenzen. Diese objektiv hohen Summen sollen aber auch Topverdienerinnen die Gründung einer Familie schmackhafter machen. Wenn diese oft gut qualifizierte Kohorte aus ökonomischen Erwägungen auf die Fortpflanzung verzichten würde, wäre dies bedauernswert.
3. Großzügige Kredite in Abhängigkeit von der Kinderzahl
Andere Staaten locken mit freigiebigen Krediten zur Finanzierung größerer Anschaffungen. Ungarn nimmt hier eine Vorreiterrolle ein. Neben steuerlichen Vergünstigungen setzt Budapest auf ein Eigenheimförderprogramm, das mit steigender Kinderzahl zunehmend vorteilhafte Konditionen bietet.
Auch hier ließe sich wunderbar ansetzen, um das angepeilte Ziel von 2,1 Kindern pro Frau zu erreichen. Denkbar wäre etwa der vollständige Erlass und die Rückzahlung bereits getätigter Zahlungen zur Tilgung von Krediten zur Eigenheimfinanzierung.
4. Maßnahmen zur frühzeitigen Familiengründung
Ein ubiquitärer Befund in der westlichen Welt ist das Hinauszögern der Familiengründung, vor allem aufgrund langer Ausbildungszeiten. Dies führt dazu, dass Frauen immer später Mütter werden – oder die Familiengründung aufgrund der fortgeschrittenen Zeit gar nicht mehr zustande kommt. Wird die Familiengründung zu sehr hinausgezögert, verpassen viele Frauen das Zeitfenster, in denen es ihnen noch möglich ist, Kinder zu bekommen. Außerdem sinkt die Wahrscheinlichkeit rapide, ein weiteres Kind zu bekommen, wenn sich eine erstmalige Mutter bereits im fortgeschrittenen Alter befindet.
Hier wäre anzudenken, mit besonderen Vergünstigungen – etwa beim Kindergeld oder Elterngeld – aufzuwarten, um Frauen frühzeitig dazu zu animieren, Kinder zu bekommen. Benefits könnten je nach Fall etwa bis zum 25., 28. oder 30. Lebensjahr in sinkenden prozentualen Aufschlägen (z. B. 10 %, 7,5 %, 5 %) gewährt werden, um ein Vorziehen der Familiengründung zu erwirken.
Hier eine exemplarische Aufstellung für Zuschläge zum Kindergeld vor dem 25. Lebensjahr (Zuschlag von 10 %), dem 28. Lebensjahr (7,5 %) und 30. Lebensjahr (5 %), ausgehend von einem Grundbetrag von 300,- €:
10 % (vor dem 25. Lebensjahr) | 7,5 % (vor dem 28. Lebensjahr) | 5 % (vor dem 30. Lebensjahr) | |
1. Kind | 330,- € | 322,50 € | 315,- € |
2. Kind | 396,- € | 387,- € | 378,- € |
3. Kind | 462,- € | 451,50 € | 441,- € |
Gegebenenfalls sind die Prozentsätze und Beträge durch empirische Erfahrungen noch zu justieren. Dennoch ist zu erwarten, dass bereits relativ niedrige prozentuale Zuschläge einen positiven Effekt auf die Entscheidung jüngerer Frauen haben dürften, die Gründung einer Familie vorzuziehen.
5. Konsequente Kopplung der Vergünstigungen an Mütter mit deutschem Pass
Wegen der primären Zielsetzung des Erhalts der ethnokulturellen Identität müssen obige finanzielle Maßnahmen zwangsläufig an das Vorhandensein der deutschen Staatsangehörigkeit bei der Mutter gekoppelt sein. Andernfalls ist eine Ausnützung durch ohnehin gebärfreudigere Migranten unausweichlich.
In diesem Zuge gilt es, auch die Zugangsbedingungen zum Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft zu erschweren. Zum einen muss eine genuine Identifikation mit Deutschland, seine Kultur und Traditionen sowie Kenntnisse über seine Geschichte nachgewiesen werden. Ausreichende Sprachkenntnisse, mindestens auf Niveau B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen (bisher: B1) sind zwingend Voraussetzung, ebenso das Bestehen eines Einbürgerungstests. Andere bisherige Regelungen wie die eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts, seit acht Jahren dauerhafter Aufenthalt in Deutschland oder Straffreiheit sollen auf jeden Fall beibehalten werden. Überdies muss zwingend auf die bisherige Staatsangehörigkeit verzichtet werden. Doppelte Staatsangehörigkeiten führen zu doppelten Loyalitäten und bergen die Gefahr von “Rosinenpickerei”, um sich Vorteile in beiden Ländern zu verschaffen und durch das Wahlrecht auf beide Länder einzuwirken.
Die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag hat hierzu einen durchweg vernünftigen Gesetzentwurf eingereicht, der auf eine Rückkehr zum Staatsbürgerschaftsrecht von vor 1991 abzielt.
6. Flächendeckender Ausbau von Betreuungskapazitäten
Wenngleich hier größtenteils viel bewirkt wurde, wie man fairerweise anerkennen muss, sind im Sinne einer wahren Renaissance für eine Willkommenskultur für Kinder die Anstrengungen zu erhöhen. Es muss sichergestellt werden, dass Kindergärtenplätze vorhanden und Schulen gut genug für die Aufnahme von Kindern ausgestattet sind. Bei letzteren muss auch die Möglichkeit einer Nachmittagsbetreuung gewährleistet werden. Für studierende Eltern sind an Hochschulen entsprechende Betreuungskapazitäten einzurichten. Arbeitgeber sollten in den Genuss von staatlicher Förderung zur Einrichtung von Betreuungsmöglichkeiten kommen.
Schlussfolgerungen
Es steht außer Frage, dass finanzielle Anreize sich durchaus eignen, um die Fertilitätsrate zu steigern. Ein kurioses Vorkommnis – manche mögen es ein makaber nennen – zur Illustration ihrer Wirksamkeit vollzog sich während der Roaring Twenties im kanadischen Toronto. Der Anwalt Charles Vance Millar verfügte in seinem Testament, dass er derjenigen Frau die Summe von etwa 500.000 Dollar vermachen werde, die in den zehn Jahren nach seinem Tod die meisten Kinder zur Welt bringen würde. Der Wettbewerb mehrerer Frauen ging als das große Geburtenrennen (engl. The Great Stork Derby) in die Geschichte ein. Wer mag, kann sich die unterhaltsame Geschichte in diesem Podcast anhören.
Geld ist aber mitnichten der ausschlaggebende Faktor für eine nachhaltige Umkehr beim Geburtenrückgang. In erster Linie wird es darum gehen, eine grundsätzlich kinderfreundliche Gesellschaft zu schaffen. Hierfür ist zwingend eine Loslösung von der zeitgenössischen Kultur der schnelllebigen Bedürfnisbefriedigung, ausschweifendem Konsumismus und einer hedonistischen und promisken Lebensführung Abstand zu nehmen. Diese neuzeitlichen Entwicklungen verlängern den Reifungsprozess von jungen Erwachsenen und lassen sie unnatürlich lange in einem Stadium von verantwortungsscheuen Infantilen verharren.
Es gilt, das im wahrsten Sinne des Wortes Wunderbare an Kindern wieder in den Vordergrund zu stellen. Die Erfüllung, die einem Menschen eigene Kinder verschaffen, wird für die allermeisten Menschen das Schönste in ihrem Leben sein. Bisweilen darf man diesem Glück auch mit durchdachten staatlichen Maßnahmen nachhelfen. Dann kann es eine Renaissance der Kinderfreundlichkeit geben.
Das Schlusswort überlasse ich einem Fundstück, dass ich vor kurzem in der Timeline einer Facebook-Bekanntschaft aus früheren Tagen entdeckt habe; es synthetisiert gewissermaßen mein Plädoyer für ein Umdenken in der Familienpolitik und für eine kindliche Renaissance.